Kreativität und Phantasie

Gedanken zur Kreativität…

Neugierig? Ja, die kindliche Neugier geht einher mit der freien Entfaltung des Spieltriebes und des Staunens und wer bis ins Erwachsensein wach und staunend durch die Welt geht, dabei seine kognitiven Fähigkeiten ausbaut, ist im Besitz einer schöpferischen Phantasie und Kraftquelle, die das Denken der Menschen, wenn auch oft auf Umwegen, zur Kreativität führt.

In Kursen, in denen Kinder mit sichtlicher Freude basteln, malen, singen, reden und zwanglos spielen, können sie ihre kindliche Kreativität ganz ohne Druck ausleben. Immer wieder kann man feststellen, wie wichtig das zwanglose Spielen ist und wie gut das kreative Schaffen den Kindern tut.
Solche Kinder sind Lebenslust und ein Segen für die Eltern, das sollen sie so empfinden und sich dabei frei entfalten können.

Maria Montesori betonte einmal, daß ein Kind eigener „Baumeister seines Selbst“ sein soll, dabei muss den Kindern aber geholfen werden, sich selbst etwas beizubringen. Das Belehren wollen darf aber nicht die Motivation der Kinder zerstören. Kinder brauchen Anregungen, Freiräume und eine individuelle schulische Unterrichtung die sich nach den Begabungen und Bedürfnissen der jungen Menschen richtet.

Phantasie ist in kleinerer oder größerer Dosis im Gehirn der Menschen anzutreffen. Aber wenn die Kinder in einem Klima von schulischer Pedanterie aufwachsen, werden sie oft, ja fast unmerklich, dazu gezwungen die eigenen Ideen zu reduzieren und zu verändern, den allgemeinen Moden und Konventionen  der Gesellschaft anzupassen. Dieses Anpassen formt dann jenen geistigen Horizont der Erwachsenen, des Antineuen, der Antiphantasie, bremst die Kreativität aus.

Kreativität führt auch, durch den klügelnden Verstand gesteuert, die pinselführende Hand des Malers über die Leinwand, denn Bilder sind Einführungen in Träume und wer natürlich und ungezwungen mit ihnen ins Gespräch kommt braucht diese Einführungen nicht. Sie nehmen Gestalt an aus einem Chaos von Gedanken und Skizzen. Ist einmal eine Bildidee im Kopf fixiert, rotieren die Gedanken immer schneller und schneller. Irgendwann kommt dann der befreiende Gedankenblitz. Doch das Malen ist auch ein Sich –verlieren, beständig melden sich Verstand und Vorstellungskraft  zu Wort und stören den Malfluß. Aber oft schon nach wenigen Minuten kann zügig weitergemalt  werden und was man dann hingemalt sieht, gibt es sonst nirgendwo.

Alles menschliche Handeln hat eine kreative Dimension. Die Kreativität ist die Fähigkeit zur Hervorbringung von Neuem, das vorher nicht existierte und dessen Existenz sich nicht mit der Notwendigkeit aus dem Bestehenden entwickelt.

Entspannender Müßiggang, Tagträume aber auch nächtliche Traum-Wachphasen sind Pfade zur Kreativität, Trägheit jedoch tötet sie.
Kreativität, die neue Intelligenz?

Zu diesem Thema schreibt der bekannte österreichische Maler Gottfried Helnwein auf seiner Internetseite:

“Picasso hat gesagt: “Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.” Das ist deshalb so schwer, weil die meisten Erziehungssysteme wie Mähdrescher funktionieren: vorne kommen die lieben Kinder hinein, und hinten kommen sie fein geschrotet und gemahlen wieder heraus. Und so werden Erwachsene erzeugt: durch die Zerstörung des Kind-seins, des Spielens und Träumens, der Kreativität und jeder Spontanität. Aber das ist wahrscheinlich unvermeidlich, wenn man sich ordentliche Staatsbürger wünscht, wie Soldaten, Steurfahnder, Zuhälter, Banker, Psychiater, Geheimagenten und Rennfahrer…”.

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